
München/Freising – Nahe dem Flughafen München entsteht ein neues Großprojekt für die europäische Metropolregion: die Munich Arena. Dieses privatwirtschaftliche Vorhaben, initiiert und betrieben von der SWMUNICH Real Estate GmbH, investiert über 391 Millionen Euro in eine hochmoderne, multifunktionale Arena, die ab 2029 vor allem auf Konzert- und LIVE-Entertainment-Events ausgerichtet sein wird. Das Ziel ist, eine bestehende Lücke in der regionalen Veranstaltungsstättenlandschaft zu schließen und neue technische Standards zu setzen.
Der Standort an der Freisinger Allee bietet logistische Vorteile durch die Nähe zum Flughafen München, angrenzend an den Innovationsstandort „LabCampus“. Das Areal ist frei von Privatanwohnern.
Architektur und Innenraum: Optimierung für Akustik und Sicht
Die Architektur stammt vom spezialisierten Büro POPULOUS aus London in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie Henn – Architecture aus München. Äußerlich markant durch die bayerische Raute im Exoskelett, liegt der eigentliche Fokus auf dem Innenraum, dem „Bowl“.
Dieser ist speziell für Konzerte und LIVE-Entertainment konzipiert. Er umfasst einen Bereich für Stehplätze und drei vergleichsweise steile Sitzränge. Die Anordnung ist extrem kompakt in einer 270-Grad-Hufeisenform gestaltet. Diese Formgebung verfolgt ein klares technisches Ziel: die Optimierung von Akustik und Sichtverhältnissen, um das Publikum so nah wie möglich an die Bühne zu bringen. Von jedem Platz aus sollen Sicht- oder Klangeinschränkungen vermieden werden.
Akustik und Sichtverhältnisse auf neuem Niveau
Die Munich Arena strebt eine Akustik an, wie man sie sonst aus Opernhäusern kennt. Laut den Quellen hängt Top-Sound nicht nur von der Technik, sondern maßgeblich von der Architektur ab. Durchdachte Bauteilanordnung und gezielte Materialauswahl sollen hörbare Reflexionen vermeiden. Spezielle Materialien sind vorgesehen, um Klangbalance zu optimieren und Reflexionen zu reduzieren; als Beispiel werden Membranabsorber an der Bühnenrückseite genannt, die den Nachhall in niedrigen Frequenzen senken. Die Akustikplanung übernehmen Experten, die normalerweise für Konzert- und Opernhäuser tätig sind.
Exzellente Sichtverhältnisse werden durch die relativ steilen Ränge ermöglicht. Der am weitesten entfernte Sitzplatz soll rund 7 Meter näher an der Bühne sein als in vergleichbaren deutschen Arenen. Die Tribünen werden zudem für Zuschauer mit Beeinträchtigungen zugänglich konzipiert, sodass auch sie von dort alles perfekt sehen und hören können.
Nachhaltigkeit durch technische Integration
Die Arena soll Deutschlands nachhaltigste Konzert- und Veranstaltungsarena werden. Ein wichtiger technischer Beitrag hierzu ist die Integration mehrerer tausend Photovoltaik- und Solarpaneele auf dem Dach und dem Gelände. Diese sollen einen substanziellen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung leisten.
Auch im Bau werden technische und planerische Ansätze zur Nachhaltigkeit verfolgt. Effiziente und innovative Tragsysteme sowie emissionsarme Materialien und Ansätze des kreislauffähigen Bauens sollen helfen, die tragwerksbezogenen Emissionen, die den größten Anteil ausmachen, deutlich zu senken (Ziel: 20-35% Reduktion im Vergleich zu typischen Arenen).
Infrastruktur und Zugänglichkeit
Die Anbindung ist entscheidend für Großveranstaltungen. Die Arena liegt nahe der S-Bahn-Haltestelle „Besucherpark“, die bereits von S1 und S8 bedient wird. Besucher erreichen die Arena von dort in 10-15 Minuten zu Fuß. Für die Anreise mit dem Auto ist die Arena wenige hundert Meter vom Autobahndreieck der A92 entfernt. Ein Parkhaus mit ca. 1.200 Stellplätzen ist unmittelbar an der Arena geplant, ergänzt durch extensive Flughafen-Parkkapazitäten zur Entzerrung der Verkehrsströme. Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr nutzt die bestehende und geplante Flughafeninfrastruktur wie die Zentralallee und Nordallee.