Im Leben wie im Beruf hat man stets drei Möglichkeiten: Love it, change it or leave it. Man arrangiert sich mit den Mißständen, man versucht sie zu ändern oder man geht einen anderen Weg. Hauptsache raus aus der Opferrolle.
Die fiktiven Geschichten aus der Veranstaltungswirtschaft handeln
vom Scheitern und Gelingen eines Job-Wechsels – mal aus der Sicht des Bewerbers, mal durch die Brille des Betriebes, auch die Situation von Freelancern wird beleuchtet. Unerschöpfliche Quelle sind meine Erfahrungen als „Perlenfischer“, zudem Autobiografisches aus vier Jahrzehnten work@event.
Personen und Unternehmen sind frei erfunden, nur die Probleme nicht:
Zu wenig Geld, fehlende Aufstiegschancen, keine Wertschätzung, Über- oder Unterforderung, Suchterkrankungen, Burnout, Mobbing, Diskriminierung, Bewerbungsangst und der weltweit häufigste Kündigungsgrund: Ein miserabler Chef.
Jede Ähnlichkeit mit existierenden Personen wäre rein zufällig. Total real dagegen sind die Titelsongs aus Rock und Pop.
Autor: Wolf Rübner – mehr Infos

Inhaltsverzeichnis:
- Episode 1: Should I stay or should I go
- Episode 2: Under Pressure
- Episode 3: The Road to Hell
- Episode 4: Coming Soon
Episode 1: Should I stay or should I go
Den Anfang machen die Pioniere des Punk The Clash.
Beginnen wir mit dem Paradebeispiel von Bleiben oder Gehen. Man kann verschiedene Arten unterscheiden: der negativ motivierte Job-Wechsel (Unzufriedenheit), der positiv motivierte (Geld, Status, Entwicklung) und der Zufall, etwa, wenn der „Perlenfischer“ anklopft.
Laura arbeitet im Frankfurter Büro einer Agentur-Gruppe, die früher als außerordentlich kreativ galt, heute aber nur noch groß ist. In Deutschland wurde eine Niederlassung nach der anderen aus dem Boden gestampft. Dazu die Internationalisierung – China, USA, Brasilien – sie erforderte die ganze Aufmerksamkeit des Managements.
Die Schattenseiten der Expansion bekam Laura bald zu spüren: sterile Büroräume – ganz im Gegensatz zur Gründerzeit-Villa am Stammsitz. Spärliche Informationen über das große Ganze, über die anderen Teams, zum Ziel der Reise, überhaupt, das Grundrauschen bestand aus allerlei Gerüchten.
Der Niederlassungsleiter hatte nicht viel zu melden, Entscheidungen wurden in „Moskau“ getroffen. Aber man gehörte dafür zum Marktführer, die Bezahlung war überdurchschnittlich, es fühlte sich aber wie ein goldener Käfig an. Das wirklich Positive waren die Kollegen. Es wäre ihr wie ein Verrat vorgekommen, sie im Stich zu lassen.
Bei einer After-Work-Party in der Copper Bar hatte Laura eine schicksalhafte Begegnung mit einem Kollegen aus einer Wiesbadener Event-Agentur, die nicht nur für perfekte Events bekannt war. Begeistert lauschte sie seinen Schilderungen von der Atmosphäre, dem Zusammenhalt, den gemeinsamen Aktivitäten, den Freiheiten. Sie kam ins Grübeln – should I stay or should I go?
Doch was sind die Chancen und was die Risiken einer beruflichen Veränderung. Eine knifflige Frage. Laura probierte es mit der Benjamin-Franklin-Methode. Außerdem erkundigte sie sich über die in der Region ansässigen Agenturen. Sie analysierte die Stellenangebote und schaute sich die Bewertungen auf kununu an. Dann listete sie die Vor- und Nachteile ihrer aktuellen Stelle auf.
Laura war jetzt sehr viel klüger, fühlte sich aber noch nicht in der Lage, zu entscheiden – kündigen oder bleiben. Was fehlte, war eine Rangfolge der Entscheidungskriterien. Sie beriet sich mit ihrer Freundin. Beide kamen zum gleichen Ergebnis – raus aus der Komfortzone! No risk no fun!
Achtung Baby: Im Hintergrund lauert stets eine Gefahr – ist das Glas halb voll oder halb leer? Die Entscheidung kann deshalb in die eine oder die andere Richtung kippen. Welcher Typ bist Du? Pessimist oder Optimist?
Keep on rockin‘

(Bild: DALL-E 3 / vt-stage)
Episode 2: Under Pressure
Reise zurück in die 90er mit dem Titel-Song von David Bowie
Der Geschäftsführer des Berliner Caterers Gourmet Factory ist verzweifelt: Seit Wochen sucht Michael händeringend einen weiteren Koch. Der Druck im Kessel steigt täglich, weil die Qualität der Küche spürbar nachläßt. Es gibt erste Kundenbeschwerden.
Aus heiterem Himmel flattert eine Bewerbung ins Haus. Thomas Kuri wird zum Vorstellungsgespräch eingeladen, an dem auch Manja, die Leiterin People & Culture teilnimmt. Man vereinbart ein zweites Gespräch. Michael hat sich insgeheim schon für den Kandidaten entschieden, obwohl – irgendetwas stört ihn. Aber der Druck, die Stelle zu besetzen, ist beinahe unerträglich.
Michael und Manja beraten sich nach Ende des zweiten Gesprächs. Er: “Der Kuri hat 5 Jahre in der Schwarzwaldstube in Baiersbronn gearbeitet, sein Zeugnis ist gut, das ist eine tolle Visitenkarte.“ Sie: “Aber das ist lange her, danach wechselte er häufig, schied auf eigenen Wunsch aus.“ Er: „Wir müssen jetzt entscheiden, der Zustand ist untragbar!“ Sie: „Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe bei ihm eine Fahne gerochen…“
Er: „Ich habe nichts bemerkt, schicken Sie ihm bitte einen Arbeitsvertrag.“
Noch in der Probezeit muß Thomas das Unternehmen wegen seines Alkoholproblems verlassen. Was lernen wir daraus?
Man sollte die feinen Antennen der Frauen nicht ignorieren. Und auch bei großem Druck eine Entscheidung absichern (z.B. Referenzen einholen), über Alternativen oder Interims-Lösungen nachdenken – eine Entscheidung nicht majorisieren.
Keep on rockin‘

(Bild: DALL-E 3 / vt-stage)
Episode 3: The Road to Hell
Reise zurück in die 80er mit dem Titel-Song von Chris Rea
(Nach einer wahren Begebenheit) Mike spielt Klavier, reitet wie ein junger Gott und ist als Technischer Leiter ein Koryphäe. Und Freelancer aus Überzeugung. Er hat Sinn für Dramaturgie und ist – obwohl Franke – ein schwäbischer Tüftler. Kein Wunder, daß eine seinerzeit renommierte Agentur aus Solingen fragte, ob er nicht an Bord kommen wolle.
Nun, er wollte, was sich bald als grober Fehler herausstellen sollte. Ein „Freibeuter“ in einer 200-Mann-Agentur? Kann das gut gehen? Zum Einstand gab es nicht nur ein geräumiges Büro, eine Architektin als Mitarbeiterin, sondern auch jede Menge Vorschußlorbeeren. Erklärungen „von oben“ gab es eigentlich nicht.
Mike schob Frust und schüttete dem Autor und Büronachbarn immer mal wieder sein Herz aus. Aber niemand nahm ihn richtig ernst, jeder war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Das Ergebnis nach 10 Monaten? „Einige schöne Projekte, doch die Leute verstehen überhaupt nicht, was ich kann und warum ich hier bin. Ich zeichne hauptsächlich Bestuhlungspläne, es ist die Hölle, Mann. Darauf habe ich keinen Bock mehr!“ so Mike bei seiner Kündigung.
Was lernen wir daraus? Eine neue Abteilung muß erklärt und „beworben“ werden. Ein neuer Bereich benötigt eine Weile, um sich zu integrieren. Das gilt für beide Seiten. Die richtige Entscheidung, die technische Planungs- und Ausschreibungskompetenz der Agentur zu erhöhen, hätte von der Bereichsleitung begleitet werden müssen.
Keep on rockin‘

(Bild: DALL-E 3 / Wolf Rübner)
Wolf Rübner ist ein profilierter Arbeitsmarkt-Experte mit einem internationalen Netzwerk. Er stützt sich auf eine 20-jährige operative Erfahrung als Projektleiter, Creative Director und Account Director. Er ist mit unterschiedlichen Rollen vertraut – als Geschäftsführer, Auftraggeber, Dienstleister und Vorgesetzter.
Er war 15 Jahre Mitglied der Geschäftsleitung namhafter Kommunikations-Agenturen für Corporate Events, arbeitete für bekannte Marken und Unternehmen.
Nach einem BWL-Studium mit Schwerpunkt Marketing und einer Station in einer Unternehmensberatung sammelte er unternehmerische Erfahrung als geschäftsführender Gesellschafter einer LaserShow-Firma.
Generelle Kompetenzfelder sind Personalmarketing und Recruitment. Präsentations- und Führungs-Trainingrunden sein Portfolio ab.
Wolf Rübner versteht sich als Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis.
Fachbücher, Presseartikel, Seminare und Vorträge ergänzen seine Arbeit.
Kontakt
Wolf Rübner
EventCampus
Kannenbecker 26
79331 Teningen
07641 – 9488 622
0163 – 550 5079
ePost:
Web: www.eventcampus.com
