„Let the Sunshine In“ – unter diesem lebensfrohen Motto fand der Opernball 2024 in der Staatsoper Hannover statt. An zwei Abenden im Februar konnten rund 3.300 Gäste die besondere Mischung aus förmlich-eleganter Balltradition und verspieltem Summer-of-Love-Festival in den Räumlichkeiten des Opernhauses erleben. Um die musikalisch-ästhetische Vielfalt – vom Debütanten-Walzer über Rock’n‘Roll bis zu Club-Beats – flexibel und gleichzeitig authentisch abzubilden, setzte die Beleuchtungsabteilung der Staatsoper auf eine Mischung aus Portman und Prolights Scheinwerfern, gesteuert über ein grandMA3 System im 3er-Softwaremodus.
„Die Beleuchtung des Opernballs hat sich nach der Corona-Pause grundlegend verändert“, erläutert Lichtdesigner Fabian Grohmann. „Früher war das Lichtdesign eher klassisch ausgelegt und auf die Hauptbühne beschränkt. Jetzt haben wir viel mehr Showlicht und Attraktionen im gesamten Haus.“
Rund eine Woche dauerte die Verwandlung der Staatsoper in eine Ball-Location. Den Mittelpunkt bildete dabei der große Saal mit ausgebauter Bestuhlung, Tanzfläche und zwei Bühnen. Gegenüber der Hauptbühne, auf der sowohl das Niedersächsische Staatsorchester als auch eine Liveband spielten, befand sich eine weitere Bühne für den Auftritt der Thilo Wolf Big Band. Für die lichttechnische Umsetzung der beiden Opernball-Tage wurde das feste Beleuchtungsteam um mehrere externen Helferinnen und Helfer auf rund 35 Personen aufgestockt.
Bei der Wahl der Scheinwerfer stand eine Frage im Vordergrund: Wie lässt sich der Spirit des Mottos „Let the Sunshine In“ in Licht übertragen? Die Wahl fiel schließlich auf die Scheinwerfer von Portman, die mit ihrem einzigartigen Design perfekt in die 60s-Retro-Ästhetik des Opernballs passten. „Den Ausschlag gab der P1 EVO, der mit seinen kreisförmig angeordneten LEDs bereits wie eine Sonne aussieht und gleichzeitig alle Vorzüge einer modernen Lampe bietet“, erläutert Fabian Grohmann. Während die P1 EVO in der sogenannten „Affenschaukel“ saßen – seitlich abgehängte Seile mit Stangen – bildeten die Portman Mantis in einer gebogenen Halbtraverse den Hintergrund der Hauptbühne. Auch beim verantwortlichen Bühnenbildner Marvin Ott kamen die Portman sehr gut an: „Die Scheinwerfer haben das ästhetische Gesamtbild des diesjährigen Opernballs auf eine besondere Weise vervollständigt.“
Auf der gegenüberliegenden, kleineren Thilo-Wolf-Bühne spiegelt Fabian Grohmann die P1 EVO mit den P1 Mini LED, ergänzt um die P2 EVO Standleuchten. Für Dr. Anne Grünhagen, Projektleiterin des Opernballs und verantwortlich für künstlerische Sonderprojekte in der Staatsoper, nimmt die Wahl der Beleuchtung auf dem Opernball einen besonders hohen Stellenwert ein: „Die Portman-Scheinwerfer bildeten mit ihrem unverkennbaren Design einen visuellen Rahmen und wurden so zu einem stilgebenden Element der gesamten Veranstaltung.“
Eine besondere Aufgabe erhielten die sechseckigen P3 EVO. Diese wurden an diversen Fotostationen im Haus als Eyecatcher auf Stativen im Bildhintergrund platziert und sorgten mit ihren Warmweiß-LEDs für eine angenehme Lichtstimmung. Auch in der Disco im angrenzenden Marschnersaal fanden sich Portman Modelle. Hier setzte die Lichtabteilung auf die S-Tribe LED-Elemente, um den DJ-Bereich mit Blinder-Effekten und psychedelisch angehauchten Lichtstimmungen zu inszenieren.
Die Prolights Astra Hybrid330 kamen beim Opernball als vielseitiges und leistungsstarkes Hybridlicht auf der Hauptbühne zum Einsatz. „Die Astra Hybrid330 hängen in einer Höhe von rund 12 Meter. Da braucht es ausreichend Leistung, um bei den Farben nicht zu dunkel zu werden“, erläutert Fabian Grohmann die Wahl der LED Moving Lights. „Der Astra Hybrid330 hat mich echt überrascht, denn er ist klein, leise und total hell.“ Ergänzt wurden die Prolights Scheinwerfer durch Martin MAC Ultra als Grund-/Gegenlicht sowie Martin MAC Aura XIP als Washlights in der Backtruss.
Obwohl die Staatsoper Hannover im Regelbetrieb noch keine Erfahrung mit dem grandMA3 System gesammelt hatte, entschied sich Fabian Grohmann, das Showlicht während des Opernballs auf einer grandMA3 full-size im 3er-Modus (mit einer grandMA3 compact XT als Backup) zu steuern. „Ich arbeite viel mit Vectorworks und muss sagen: Der Workflow zwischen Vectorworks und der grandMA3 macht dank MVR sehr viel Spaß und spart in beide Richtungen jede Menge Zeit und Aufwand.“ Zu den weiteren Highlights auf der grandMA3 gehören für den Lichtdesigner unter anderem das Handling von Multi-Instanz Fixtures und das Selection Grid zur schnellen Erzeugung von Effekten ohne den Einsatz von Plugins.